FWG, FDP und UBH zur Absage der Bad Hersfelder Festspiele 2020
Sehr bedauerlich, aber aufgrund der Umstände vernünftig!
Die Stadtverordnetenfraktionen von FWG, FDP und UBH stehen geschlossen hinter der Entscheidung zur Absage der Bad Hersfelder Festspiele, die insbesondere aufgrund des 70-jährigen Jubiläums, zwar sehr bedauerlich ist, aber aufgrund der Corona-Pandemie schweren Herzens so getroffen werden musste.
„Die Absage setzt ein bedauerliches Zeichen in unserer siebzigjährigen Geschichte der Bad Hersfelder Festspiele. Aber in erster Linie geht es jetzt um die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger, den Festspielgästen, den Mitwirkenden auf und neben der Bühne sowie allen weiteren Beteiligten. Aufgrund des unklaren Pandemie-Verlaufes, wäre ein Festhalten an der Festspielsaison nicht zu verantworten.“, sagen die Fraktionsvorsitzenden Jürgen Richter (FWG), Bernd Böhle (FDP) und Hans-Jürgen Schülbe (UBH). „Zudem sind die finanziellen Folgen, der zu erwartende Einbruch beim Kartenverkauf, die fehlende Planungssicherheit für die Proben, sowie die Aufführungen die wenn überhaupt nur verkürzt und mit besonderen Auflagen ermöglicht werden könnten, ausschlaggebende Argumente für die Absage gewesen.“, so die Fraktionsvorsitzenden außerdem.
„Bad Hersfeld steht nun vor einer großen Herausforderung. Denn die Absage der Festspiele trifft uns alle. Es trifft unsere lokale Wirtschaft, mit den vielen Betrieben, den Einzelhändlern, den Gastronomien und den Kneipen, aufgrund des Fernbleibens der Festspieltouristen. Es trifft die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf und neben der Bühne. Und es trifft uns auch als Bürger selbst, die den wohl zu erwarteten Einbruch bei den Gewerbesteuern für die Stadt, ein Stück weit mitfinanzieren werden müssen.“, erläutert FDP-Fraktionsvorsitzender Bernd Böhle.
„Wir werden aber mit aller Kraft und Möglichkeit gemeinsam bestrebt sein, die Folgen für unsere Stadt und alle Betroffenen zu mildern!“, fügt FWG-Fraktionsvorsitzender Jürgen Richter ergänzend hinzu. „In einem ersten Schritt, gilt es nun die Beschäftigungsverhältnisse mit den Bediensteten auf Augenhöhe, Fairness und Anstand zu beenden“, so das wichtige Anliegen von UBH-Fraktionsvorsitzenden Hans-Jürgen Schülbe.
Weiterhin sollten Alternativprogramme im kleinen Rahmen erarbeitet werden, die z. B. im Schloss Eichhof, dem Buchcafé, oder auch dem Johann-Sebastian-Bach-Haus stattfinden könnten. Bad Hersfeld ist eine Kulturstadt mit 70-jÄhriger Erfahrung, mit Akteuren in hauptamtlichen, wie ehrenamtlichen Bereichen und diese Erfahrung gilt es jetzt zu bündeln, um sie in der Erarbeitung von Alternativen einzubringen. „Daher rufen wir die Vorsitzende des Ausschusses für Bildung und Kultur zum aktiven Handeln auf, um dort gemeinsam mit der Festspielverwaltung Ziele zu definieren und Angebote zu erarbeiten“, so die drei Fraktionsvorsitzenden.
Um ihre Solidarität mit den Festspielen zum Ausdruck zu bringen, schlagen FWG, FDP und UBH den Festspielfans vor, von einer Erstattung des Kaufpreises abzusehen und dies zu Gunsten einer Spende bereitzustellen, oder sich einen Gutscheins für die Saison 2021 ausstellen zu lassen. „Es ist uns als Fraktionen aber durchaus bewusst, dass in der aktuellen Krise jeder vor individuellen Schwierigkeiten steht, daher ist diese Bitte nur an die Menschen gerichtet, die für sich finanzielle Spielräume erkennen und diese zum Wohle der Festspiele einsetzen möchten“, so die Fraktionen.
Zusätzlich rufen die drei Fraktionen alle Zuschussgeber auf, den Zusammenhalt zu leben und auch auf das Geleistete der letzten 70 Jahre am Festspielstandort Bad Hersfeld zu vertrauen. „Wir bitten daher die Verantwortlichen im Bund, Land und auf Kreisebene an Ihren Zuschüssen für die Saison 2020 festzuhalten, damit wir mit voller Kraft und Einsatz die Saison 2021 mit ihrer Jubiläumsfeier planen können. Wir setzen dabei unser vollstes Vertrauen in die Festspielverwaltung und Intendanz.“, so die Fraktionen.
Abschließend sehen sich FWG, FDP und UBH in der Pflicht ihren angemessenen Beitrag für eine gesicherte Zukunft der Bad Hersfelder Festspiele in den Jahren ab 2021 zu leisten und rufen daher alle Fraktionen im Stadtparlament auf, erneut über eine Ausgründung der Festspiele in eine gGmbH zu beraten. Neben dem starken Signal an unsere Zuschussgeber, die diesen Schritt schon lange favorisieren, ist es auch mit Blick auf den städtischen Haushalt von großer Bedeutung. Aufgrund der aktuellen Ereignisse und deren finanziellen Folgen, die einen nicht mehr ausgeglichen Haushalt befürchten lassen, würde uns die Kommunalaufsicht dazu verpflichten auf sämtliche freiwillige Leistungen zu verzichten. Die Bad Hersfelder Festspiele stellen dabei den größten Posten. In einer gGmbH hingegen würde man ein solches Szenario rechtssicher umgehen. Oberste Priorität muss es daher immer sein, die Festspiele mit ihrer Strahlkraft und Leistungsfähigkeit mit aller Kraft für Bad Hersfeld zu erhalten.“, so FWG, FDP und UBH abschließend.