Warum der Liberalismus die Antwort auf die Herausforderungen der Zeit ist!

Der langjährige Vorsitzenden der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit Dr. Wolfgang Gerhardt hielt Rede in Bad Hersfeld

Wie pointiert und meinungssicher man die jüngsten politische Entwicklungen einordnen kann, wenn man über die Jahrzehnte die eigenen politischen Erfahrungen immer mit großer Belesenheit an den Vordenkern des Liberalismus gespiegelt und geprüft hat, davon konnten sich die zahlreichen Besucher eines Vortrages durch den langjährigen Vorsitzenden der Friedrich- Naumann-Stiftung für die Freiheit Dr. Wolfgang Gerhardt überzeugen.

Dr. Wolfgang Gerhardt, ehemaliger Bundesvorsitzender der FDP und Fraktionsvorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion sowie Wissenschaftsminister in Hessen, sprach in der Stadthalle Bad Hersfeld auf Einladung des FDP-Kreisverbandes Hersfelds-Rotenburg zum Thema „Die fundamentale Bedeutung des liberalen Gedankengutes in der heutigen Zeit“. Nicht verklärend, sondern selbstkritisch nahm er dabei eingangs die eigene Geschichte der FDP und ihrer Vertreter in den Blick. Viele einflussreiche Repräsentanten der Partei wären erst mit ihrer Aufgabe gewachsen. Menschen gewinnen Statur und Haltung mit und in der Verantwortung. Es sei daher richtig, nicht vom Kollektiv, sondern vom Individuum aus zu denken. Den einzelnen Menschen wachsen lassen, bedeute Freiheit und Fortschritt gleichermaßen für Mensch und Gesellschaft.

Wohltuend unaufgeregt war seine Empfehlung unserer fiebrigen Zeit mit mehr Humor, Skepsis, Alltagsvernunft zu begegnen – und mit Bildung: „Wer zu wenig weiß, muss zu viel glauben“ – lautete eins von vielen Zitaten in seinem Vortrag. In einer Welt des Halbwissens gedeihen Fake-News.

Dr. Gerhardt forderte Engagement statt Agitation, Urteilsfähigkeit statt Gesinnung, nüchterne Zustandsbeschreibung statt apokalyptische Vorstellungen. In Deutschland sei es seit Jahrzehnten immer 5 vor 12. Panik sei aber kein guter Ratgeber. Vielmehr forderte er selbstbewusst die Kultur des Westens mit ihren vielen Errungenschaften zu verteidigen.

Dr. Gerhardt empfahl allen freiheitlich gesinnten Menschen im Kampf für eine offene Gesellschaft nicht ihre liberalen Grundüberzeugungen aufzugeben. Populismus bekämpfe man nicht durch Populismus. Auf den Rechtsruck der Gesellschaft sollte man nicht mit einem Linksruck reagieren – sondern mit der Stärkung der Mitte. Gleich zweimal – im Vortrag wie auch in der anregenden Diskussion im Anschluss – zitierte er Albert Einstein: „Die Welt wird nicht bedroht